Hände waschen, rasieren, duschen: Jeden Tag nutzen wir Warmwasser. Doch wie viel eigentlich?
Der durchschnittliche Wasserverbrauch in Deutschland beträgt 129 Liter pro Person am Tag, so der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Darin enthalten sind sowohl Warmwasser als auch Kaltwasser. Wie viel Warmwasser?
Der Warmwasserspiegel soll Verbrauchern einen Orientierungswert und eine Vergleichsmöglichkeit für ihren eigenen Warmwasserverbrauch bieten. So können Sie überprüfen,
ob Sie gegebenenfalls Wasser sparen können und sollten, – Ihrem Geldbeutel und der Umwelt zuliebe. Hier sind die Ergebnisse der Studie.
Warmwasserverbrauch in einem Einfamilienhaus
Personen, die allein in einem Einfamilienhaus leben, verbrauchen durchschnittlich 16 Kubikmeter Warmwasser im Jahr. Zwei Personen benötigen jährlich etwa 30 Kubikmeter. Bei einer kleinen Familie liegt der Durchschnittsverbrauch bei knapp 46 Kubikmeter jährlich.
Je mehr Personen in einem Haushalt leben, desto geringer wird der Pro-Kopf-Verbrauch. Das liegt unter anderem daran, dass die Bewohner ihre Spül- und Waschmaschine gemeinsam nutzen.
Der Verbrauch verteilt sich somit auf mehrere Personen und belastet nicht nur eine.
Warmwasserverbrauch in einem Mehrparteienhaus
Personen, die allein in einem Mehrparteienhaus wohnen, haben einen jährlichen Warmwasserverbrauch von durchschnittlich 15 Kubikmetern. Befinden sich zwei Personen im Haushalt, steigt der Warmwasserverbrauch auf durchschnittlich 29 Kubikmeter/Jahr. Eine kleine Familie benötigt durchschnittlich 41 Kubikmeter Warmwasser im Jahr.
Durchschnittsverbrauch ermitteln:
https://www.warmwasserspiegel.de/verbrauch-pruefen/durchschnittlicher-wasserverbrauch/
So teuer ist einmal duschen
https://www.verbraucherzentrale.nrw/duschrechner
Wie heiß sollte das Warmwasser mindestens sein?
Um Kosten zu sparen, können Sie die Warmwassertemperatur etwas senken. Aber Achtung: Eine zu geringe Temperatur könnte für Ihre Gesundheit gefährlich sein. Denn Bakterien (Legionellen),
die sich im Wasser befinden, können sich dann leicht vermehren und zu gesundheitlichen Problemen führen.
Aus diesem Grund sollten Sie darauf achten, dass das Leitungswasser stets auf über 55 Grad Celsius erwärmt ist – und zwar im gesamten Leitungssystem. Das rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Eine derartige Vorschrift gilt nur für größere Warmwasseranlagen (über 60 Grad Celsius), so die Verbraucherschützer, dennoch werde auch im Privathaushalt eine
Mindesttemperatur von mehr als 55 Grad Celsius empfohlen. Wichtig ist, dass diese stets kontrolliert wird, um ein Gesundheitsrisiko zu minimieren.
Und: Steht das Wasser länger in der Leitung, sollten Sie den Hahn voll aufdrehen und das Wasser kurz laufen lassen, ehe Sie es verwenden. So vermeiden Sie ebenfalls eine Legionellen-Infektion.
Warmwasser: Temporäre Absenkung sinnvoll
Anstatt permanent warmes Wasser auf Vorrat parat zu haben, können Sie es auch temporär zur Verfügung stellen. So kann es beispielsweise sinnvoller sein, die Warmwasserbereitung und den Warmwasserspeicher nur morgens oder abends für ein bis zwei Stunden einzuschalten.
Wichtig ist auch hier, dass Sie erst warten, ehe sich das Wasser im Speicher auf über 55 Grad Celsius beziehungsweise 60 Grad Celsius aufgeheizt hat. Lassen Sie also das warme Wasser erst etwas laufen, bevor Sie es nutzen.
Zirkulationspumpe abschalten?
Teilweise wird geraten, die Zirkulationspumpe ab- beziehungsweise nur temporär einzuschalten – passend zum Entnahmeverhalten der Hausbewohner. Das spart Strom.
Bei dieser Maßnahme ist der Zeitraum der Abschaltung zu beachten. Denn: Ein Zirkulationssystem kommt mit dem Trinkwasser in Berührung. Damit die Arbeit hygienisch einwandfrei ist, darf die Pumpe maximal acht Stunden lang stillstehen (siehe auch DIN 1988-200; DVGW-Arbeitsblatt 551).
Ist in Ihrem Leitungssystem eine Zirkulationspumpe eingebaut, sollten Sie diese gegen ein neues Modell austauschen, so die Verbraucherzentrale. Denn moderne Pumpen verbrauchen weniger Strom als alte.
Nachtabsenkung für Heizungssysteme
Für eine Heizungsanlage kann sich ebenfalls eine Nachtabsenkung lohnen. In den meisten Fällen findet diese zwischen 22 und 6 Uhr statt. Zusätzlich können Sie die Nachtabsenkung einstellen, wenn Sie über einen längeren Zeitraum – beispielsweise im Urlaub – nicht zu Hause sind.
Denn neben Vorteilen gibt es auch einige Nachteile, die das Vorgehen mit sich bringt. Achten Sie beispielsweise darauf, dass die Temperatur im Winter nicht zu niedrig eingestellt ist, da ansonsten das Mauerwerk beschädigt wird oder die Heizungsrohre einfrieren. Zudem dauert es wie beim Warmwasser immer eine gewisse Zeit, ehe die Heizung wieder auf der sogenannten
Betriebstemperatur ist.
Bis zu 90 Euro im Jahr sparen
Die Kosten für Warmwasser sind wesentlich höher als für Kaltwasser .Wer Geld sparen möchte, sollte daher vor allem seinen Warmwasserverbrauch senken. Laut der Website co2online können Sie mit einfachen Änderungen bis zu 90 Euro im Jahr an Kosten sparen.
• Reduzieren Sie die Wassertemperatur beim Duschen. Bereits ein Grad senkt die Kosten
• Auch kürzeres Duschen senkt den Warmwasserverbrauch
• Verwenden Sie einen Duschsparkopf).
• Waschen Sie mit kaltem Wasser Ihre Hände.
• Nutzen Sie kaltes Wasser für die Zahnreinigung.
• Waschen Sie Ihre Wäsche bei niedrigen Temperaturen.
• Verwenden Sie das Eco-Programm ihres Geschirrspülers und Ihrer Waschmaschine.